Erfahrungsbericht von Christian zum Tantra-Seminar im Januar 25 in Holzmannstett / Nähe Rosenheim / Bayern
„Also das war wirklich ein absoluter Glückstreffer. Es war genau das richtige Thema zur richtigen Zeit.“
Christian, Unternehmer, München
Christian im Gespräch mit Beatrix über seine Erfahrungen
beim Tantra-Retreat
Christian, danke dass Du Dir Zeit nimmst für ein Gespräch.
Was hat dich besonders berührt oder bewegt an diesem Tantra-Seminar?
Ich war ja nicht das erste Mal da, ich bin schon Wiederholungstäter und habe so ein bisschen Vorerfahrungen. Ich habe aber dieses Mal wirklich mehrere Momente gehabt, wo ich gedacht habe, oha, so ist das ja mit mir.
Da sind mir wirklich Dinge bewusst geworden. Gerade in Begegnungsübungen, wo ich jemand anderem körperlich sehr nahe war, habe ich gemerkt, nein, ich brauche diese Nähe, die ich so intensiv wollte, jetzt gar nicht. Und manchmal ist es mir eigentlich auch viel lieber und viel wichtiger, ein bisschen Raum zu haben, ein bisschen Abstand.
Ich konnte mal einen Schritt zurück machen, weil ich ganz bewusst gespürt habe, diesen Schritt zu mehr Nähe, den möchte ich nicht mitmachen.
Mir sind auch Dinge klar geworden in Bezug auf das Thema „verlassen sein“ und „Nähe brauchen“. Ich habe letztes Jahr durch eine Trennung das Thema Verlustangst sehr stark kennengelernt und es ist mir deutlich geworden, wie getrieben ich davon bin. Das wusste ich bis jetzt noch gar nicht. Jetzt fange ich erst langsam an, das zu begreifen und da hat mir dieses Wochenende TANTRA NOW SLOW DOWN sehr geholfen, zu sehen: So verlassen, wie ich mich die letzten Monate gefühlt habe, bin ich gar nicht. Schließlich komme ich eigentlich mit mir selber als erwachsener Mann ziemlich gut durchs Leben. Und ich habe auch eine entsprechende Wirkung auf andere, auch wenn ich mir dieser Wirkung oft gar nicht bewusst bin.
Das heißt, das Thema des Tantra-Seminars „Nähe suchen, Raum brauchen“, war für dich passend?
Total. Also das war wirklich ein absoluter Glückstreffer. Es war genau das richtige Thema zur richtigen Zeit. Kann ich nicht anders sagen.
Ich kann es auch noch konkreter beschreiben, denn die vorhin beschriebene Erkenntnis hat auf mehreren Ebenen stattgefunden. Ich habe bei einer vergleichsweise einfachen Übung, bei dieser Rollenspielübung, wo die Verlassene und der Überflutete sich unterhalten haben, für mich gemerkt, wie unglaublich anstrengend das eigentlich ist als Verlassener. Und ich identifiziere mich ja mit dieser Rolle total. Ich komme ja aus so einer Situation und mir ist es klar geworden, wie viel Energie mich das in den letzten Jahren gekostet hat, wenn ich permanent dran war, den Kontakt und die Nähe zu suchen. Ja klar, und wenn ich auch noch einen total konträren Typ, also eine Überflutete vor mir habe, die 100% gegenteilig tickt und Raum braucht, klar – das ist extrem anstrengend.
Und es gibt auch noch einen anderen Punkt.
Ich neige dazu, dass ich, wenn ich so einen Kreis von neuen Leuten treffe, mich umschaue und dann relativ schnell sehe, ob da eine Frau ist, die mich interessiert oder nicht. Und als ich diesmal zu Beginn des Tantra-Seminars in den Raum gekommen bin, hab ich gleich eine Frau gesehen, die mich interessiert hat, einfach nur so, wie sie da gesessen ist. Da habe ich gedacht, oh, die würde ich gerne kennenlernen. Und mit der würde ich gerne Übungen machen. Und das ist dann am Freitag auch passiert. Da haben wir eine Übung miteinander gemacht und wir sind uns nach der Atemübung auch körperlich näher gekommen und haben uns in den Arm genommen und sind kurz zusammengelegen, Arm in Arm. Das war sehr nah und das war auch sehr schön. Und da hatte ich schon so das Gefühl, wow, diese Frau, die interessiert mich nicht nur, da ist auch so ein Stück Faszination mit drin.
Und nach dem Mittagessen sind wir miteinander spazieren gegangen und haben uns ein bisschen unterhalten. Und ich habe gleich gemerkt, oha, das ist so eine Überflutete und ich bin wieder der Verlassene. Ich habe mir schon wieder so eine ausgesucht, die dem entspricht, was ich kenne und was mir nicht gut tut.
Da habe ich ja auch ein Händchen für, das passiert ja immer. Aber wir sind dann irgendwie in einen ganz guten Dialog gekommen über dieses ganze Wochenende und haben keine einzige Übung mehr zusammen gemacht. Wir haben auch das Ritual nicht miteinander gemacht, gar nichts mehr. wir haben uns nur immer wieder mal beim Essen unterhalten. Und ganz am Ende haben wir uns verabschiedet und sie meinte zu mir, dass wir beide uns ganz gute Lehrmeister waren, weil wir beide es offenbar geschafft haben, eben nicht unserem tendenziell kindlichen aufeinander losgehen und klammern und festhalten nachzugehen, dass wir es geschafft hätten, den anderen einfach sein zu lassen und dass wir bei uns selbst geblieben sind.
Das klingt spannend. Jetzt habe ich noch zwei Fragen. Die eine ist, mit welcher Erwartung bist du gekommen? Was war dein Wunsch und die zweite: Hat das, was du erlebt hast, irgendwie damit zu tun?
Ja, in meinem Fall total. Der Wunsch, den ich auch in der Vorstellungsrunde formuliert hatte, war, ich möchte mich selbst wieder kalibrieren, ich möchte erstmal wieder bei mir sein und klar sein und so bin ich am Sonntagmittag auch rausgegangen. Also das Seminar hat für mich dieses Mal extrem gut gepasst. Das ist nicht immer so, das weiß ich, und das kann ich nicht immer erwarten, aber in diesem Fall war das wirklich stimmig.
Wie schön. Danke, Chirstian, für das Gespräch.
